„Last-Minute-Fuzzi“ …

… so nennt sich eine sehr liebe Freundin immer selbst, weil sie in den letzten Tagen, Stunden, Minuten, … einfach viel mehr schafft und erledigt, als in der Zeit davor! Das kennen sicher viele von uns und dieses Mal war das bei meinem Newsletter auch der Fall. Woran liegt das? Warum verschieben wir Dinge auf später und erliegen damit der sogenannten „Aufschieberitis“?

Ein möglicher Grund ist, dass wir das, was gerade zu tun ist, nicht gerne machen. Damit verschieben wir die ungeliebte Aufgabe auf einen späteren Zeitpunkt, anstatt sie gleich zu erledigen. Mir hilft dabei meistens zu erkennen, dass meine Einstellung nicht an der Sache an sich, sondern an meiner Bewertung darüber, liegt! Um Ergebnisse zu erreichen, muss man Bedingungen erfüllen – diese können nun positiv gesehen werden, dann fallen sie vermutlich leicht, oder du siehst sie negativ, dann wird es jedenfalls anstrengend. Wenn du etwas absolut nicht gerne tust, dann hast du – aus meiner Sicht – zwei Möglichkeiten: entweder du delegierst es oder du änderst deine Bewertung darüber. Beides ist legitim und wichtig zu erkennen, um deine Lebensenergie nicht zu vergeuden. Vor allem, wenn du vom Human Design Typ Generator bist, sollte dein Tun dir pure Freude bringen!

Ein weiterer Grund könnte sein, dass wir Angst vor dem Ergebnis haben oder die Konsequenzen befürchten, die dahinter liegen. Zögerst du ein wichtiges Gespräch, einen Arztbesuch, eine langwierige Erledigung, … hinaus? Vergiss‘ nicht: Die Konsequenzen gehen dadurch nicht weg und die Zeit, die du durch das Verschieben gewinnst, verbringst du vermutlich nicht entspannt, sondern damit, dir darüber Gedanken oder sogar Sorgen zu machen.

Noch ein Grund ist mir in den Sinn gekommen, weil das ziemlich sicher ‚meiner‘ ist:  die Angst vor dem Versagen! Autsch, diese Gedanken, dass meine Ergebnisse etwas über mich und meine Kompetenz aussagen …

Ich habe ja schon eine Weile vor, demnächst mit einem Human Design Workshop ‚rauszugehen‘ und mich damit zu zeigen. Das macht mir furchtbare Angst, habe ich bemerkt! Mir schwirren Gedanken durch den Kopf, wie … dadurch bin ich angreifbar, ich könnte eventuell (noch) nicht alles wissen, ich mache Aussagen und bin damit vielleicht nicht mehr ‚everybody’s darling‘ … Gut, dass es auch noch andere Gedanken gibt, wie… das ist genau das Richtige für mich, ich könnte sehr vielen Menschen helfen, sich selbst endlich und wirklich zu erkennen, ich kann in meine Größe kommen, mein Licht zum Leuchten bringen und damit eine Inspiration für viele andere Menschen sein. Es könnte richtig gut werden! :-)))

Beim ‚Rausgehen‘ auf Facebook habe ich mich selbst irgendwie ausgetrickst. Ich wollte nur einmal das Titelbild meiner Seite ändern und mit meinen Posts noch warten, doch dann wurde das neue Titelbild gleich gepostet und draußen war’s! Uff … jetzt konnte ich auch mit den Postings nicht mehr warten, ich hatte ohnehin schon mehr als 30 Tage vorbereitet – also war es an der Zeit! ;-)

Beim Newsletter wollte ich mich unbedingt schon terminlich festlegen für den Workshop, die FB-Seite eröffnet und verlinkt haben und auch noch mindestens einen Beitrag schreiben, was ich gerade tue. Als Termin für den Workshop habe ich mein Hochzeitstags-Wochenende genommen, weil mein Mann dieses Mal ohnehin nicht hier sein wird und jetzt werde ich noch die Facebook-Seite eröffnen. Das habe ich noch nie gemacht und es ist schon 17.23 Uhr … heute schicke ich den Newsletter noch weg – komme was wolle. Du wirst ja sehen, wie lange es noch dauert und er bei dir im Postfach landet! ;-)

Die Gefahr bei dieser scheinbar idealen Ausrede: ‚Es lag nicht an mir, sondern daran, dass die Zeit nicht ausgereicht hat‘, ist, dass du dir selbst beginnst, zu mißtrauen. Ich kenne das sehr gut und habe es jahrelang gemacht. Ich konnte damit den anderen vielleicht etwas vormachen, aber nicht mir selbst! Nachdem ich erkannt habe, was ich mit mir anstellte, hat es eine Weile gedauert, bis ich mir selbst wieder begonnen habe, wieder zu glauben und zu vertrauen und meine Versprechen ernst zu nehmen. Ich bin jetzt allerdings auch sehr vorsichtig geworden, WEM ich WAS verspreche und wie wichtig mir das wirklich ist. Das liegt einerseits an dem noch sensiblen Vertrauen mir selbst gegenüber und andererseits an meinem offenen Ego-Zentrum in meinem Human Design-Chart, wo mir Willenskraft einfach nicht permanent zur Verfügung steht. Ich bin nicht dafür gebaut, mich zu messen, mich zu vergleichen und viele Versprechen zu machen. Es tut mir einfach nicht gut und es ist so befreiend das endlich zu erkennen und zu leben!

Also, nimm‘ deine Angst an die Hand und geh‘ für deine Träume, deinen Weg, deine Bestimmung, deine Freude,… nach dem Motto: „Mutig ist, wer Angst hat und es trotzdem macht, denn wo die Angst ist, ist auch die Freude!“